Geofferey's Piano ist das größte Musikhaus in London. Es erstreckt sich über drei Stockwerke in einem Gebäude vollkommen aus Glas und Eisen.
In der Untersten Etage stehen Noten, Flügel und Klaviere bereit, die nur darauf warten ausprobiert zu werden.
Im nächsten Stockwerk sind die Streich und Blasinstrumente zu finden, darüber Schlagwerk und Noten. Hier und da wuseln einige Angestellte in schwarzen seriösen Kostümen herum, die einem behilflich sind, wenn man etwas sucht, sonst aber mit englisher Zurückhaltung glänzen.
Die Eingangstür gab einen wohlklingenden Glockenlaut von sich als Esther die Tür öffnete. Sie verharrte kurz um den Geruch des Ladens zu erschnuppern, den sie so gern mochte, es war eine Mischung aus Holz, Polierlack und Leder der ihre Sinne umspielte und ihnen zeigte, dass es hier nur die erlesensten Instrumente gab, die natürlich dementsprechend auch ihren Preis hatten.
Das Mädchen schaute durch den Raum und suchte ihr Lieblingsstück, ein Klavier aus Ebenholz, welches seit 5 Jahren den Laden hütete, doch sie fand es nicht.
"Miss, kann ich ihnen behilflich sein?", fragte eine elegant gekleidete Frau mittleren Alters mit strengem Dutt, aber freundlichen Augen.
"Ich suche ein Klaiver. Es stand immer in der rechten Ecke am Schaufenster, war von Heyl und aus Ebenholz. Was ist damit passiert?", fragte sie etwas verblüfft, das sie ihr Klaiver, was sie eigentlich schon so gut wie gekauft hatte, nicht fand.
"Es ist vor zwei Tagen verkauft werden, endlich, wenn ich das so sagen darf. Nun das gute Stück stand schon ewig hier im Laden und niemand wollte es kaufen, bis sich vor zwei Tagen jemand dazu erbarmte und das Klavier bezahlte.", erklärte die Frau mit freundlicher und ziemlich erleichterter Stimme.
"Nun, damit muss ich wohl leben. Vielen Dank für ihre Hilfe.", meinte sie mit leicht eisiger Stimme und drehte sich um. Dort wo das Klavier früher gestanden hatte, stand ein elfenbeinfarbener Flügel, ein noch sehr neues Exemplar. Sie schnaubte verächtlich als sie dieses Protzteil sah.
Um nach einem Geeigneten Klavier zu suchen schlenderte sie durch den Laden, der so riesig war, dass man, oder bessergesagt, dass Esther sich darin hätte verlaufen können. Endlich fand sie ein schlichtes, schwarzes Klavier, nahm sich Noten vom Ständer der daneben stand und suchte sich ein Stück heraus, was ihrer Stimmung entsprach. Dann zog sie den ledernen Klaiverstuhl vor, setzte sich und began zu spielen. Niemand hatte ihr das spielen beigebracht, sondern sie sich selbst, als sie eine nun man könnte es Pechsträhne beim klauen hatte. Auch Geige spielen konnte sie allerdings nicht so gut. Am liebsten Improvisierte sie aber, da nur das wirklich ausdrückte was sie wollte. Und so verlor sie sich in den wehleidigen Klängen die sie dem Klaiver entlockte, womit sie ihre Geschichte erzählte.