Eine morsche Bank

Emily saß schon eine ganze Weile auf der Bank und genoss die Sonne.
Entlich mal wieder, nach so viel Regen...
Sie zog ihre Knie an und summte eine einfache Melodie vor sich hin.
Sie liebte diese Momente der Ruhe.
Vor dem Sturm. dachte sie und grinste fast bösartig.

Nicht weit jener Bank trieb sich Kirtash in einem kleinen Hain herum, wenn man diese Ansammlung von Bäumen überhaupt so nennen konnte. Er berührte mit der Rechten die noch etwas klamme Rinde einer alten Eiche. Er strich sorgsam, ja, beinahe bezirzt über die Maserung der Rinde und sog tief die Luft ein. Sie roch leicht süß und doch seltsam ... rostig. So war es immer nach dem Regen und die Bäume, ihr süßlicher, betörender Duft vermischte sich mit dem Geruch des Regens zu etwas betörendem.
Kirtash hatte die Kaputze seines schwarzen Pullpovers, den er heute trug tief in das Gesicht gezogen. Einige Leute hatten ihn seltsam angesehen, als er den Weg verlassen hatte und sich in die Mitte der Bäume stellte, doch dies war er schon gewöhnt.
Die Ratclaw, die nicht weit herumlungerte bemerkte er nicht.

Nachdem Em eine Weile lang einfach die Ruhe und den Frieden genossen hatte, fing sie an zu überlegen, was sie heute denn tun könnte.
Oder, besser gesagt, wie sie heute an Geld rankam...
Einfaches, "normales" klauen, machte ihr keinen Spaß. Sie liebte es wenn man es nicht zu leicht hatte.
Sie würde wohl auf ihre Lieblingsstratigie zurückgreifen müssen.
Lieb und süß.

Kirtash sehnte sich an einen Baum und ließ sich langsam zu Boden sinken.
Seine Hand fuhr durch feuchtes Gras und sein Blick schweifte ab.
wurde trüb.
Nach einer kurzen Zeit schon begann Kirtash, zu flüstern, doch konnte man seine Worte nur sehr schwer verstehen.
Plötzlich schreckte er auf.
Wie aus einem schönen Traum gerissen, sannte er darüber nach, ob er heute in den Laden gehen sollte und wenn ja, wie lange.
Außerdem viel ihm anhand eines seltsamen Gefühles in der Magengegend auf, dass er Hunger hatte.
Er kramte in seiner Tasche und bekam noch 10 Pfund zusammen. richt grade mal für eine Tüte Fish'n'Chips dachte er sich enttäuscht...

Emily zog einen kleinen Taschenspiegel aus ihrer Umhängetasche und betrachtete sich kurz.
Ja, sie war etwas eitel, aber wenn sie zu verlottert aussah, zog sie vielleicht noch die Aufmerksamkeit von, naja, der Polizei oder so, aufsich.
Jedoch war sie zufrieden und "hüpfte" durch die Bäume zum Weg.
Wobei sie fast über eine Person gestollpert wär.
Sie wich aber noch rechtzeig aus.

In einer eleganten und doch gefählichen und schnellen Bewegung stand Kirtash auf den Beinen, einen Dolch im Anschlag und starrte hasserfüllt auf die Gestalt, die ihn hier gestört hatte. "Ratclaw" zischte er durch seine Zähne.

Oh nein!
Emily schaute ihn ganz lieb und ganz arg verwirrt an.
"Entschuldigung, es tut mir Leid das ich fast über Sie gestollpert wäre."
Sie legte ihren Kopf leicht schief und ließ ihr Haar leicht in ihr Gesicht fallen.
Wähhhhhhhhhhhhhhhh, Emily, du solltest kämpfen! Für die Bande, zu der ich nicht gehöre?!?!?!
Da die Ratclaws eigendlich andere Ziele hatten als Em, zählte sie sich nicht wirklich dazu.

"Und was, wenn ich damit ein größeres Problem habe als mit der Tatsache, dass du eine Ratclaw bist?" fragte er scharf und ging einen langsamen Schritt auf das Mädchen zu.
Der Wind fauchte durch die Wipfel der Bäume und blies einige Blätter über die Bühne dieses seltsamen ereignisses.

Leon strich nachdenklich über den Rapier, der in seinem Jackenärmel steckte. Warum mussten einige Geschäftsinhaber auch so stur sein, wenn es um Schutzgeld ging. Konnte er ja nicht dafür, dass sie sich sträubten und er ihnen zwei oberflächliche Schnitte in den Unterarm verpassen musste, bis sie endlich das Geld herausrückten. Nun würde er endlich seine nächste Portion Opium bekommen, wenn die Preise nicht schon wieder gestiegen wären.
Er verzog das Gesicht und funkelte einen vorbeispazierenden Bürger an, welcher schnell den Hut lüftete, etwas von wegen "Hallo", murmelte und sich schnell verzog.
Er ließ den Blick über eine Ansammlung von Bäumen streichen, als ihm zwei Gestalten auffielen. Ein in seinen Augen viel zu junges Mädel wurde von einem Älteren belästigt und bedroht. Sich an Frauen zu vergreifen, so etwas ging ihm gegen die Verbrecherehre. Kühl lächelnd umfasste er den Dolchgriff unter seiner Jacke mit einer Hand und trabte locker auf die beiden zu.
Zu spät bemerkte er, dass der, der das Mädel bedrohte, ein Morra, und das Mädel eine Ratclaw waren. Ihr Gesicht hatte er irgendwann schon einmal gesehen, konnte sich aber nicht genau erinnern.
Wie dem auch sei, auch wenn er den Ratclaw treu war, eigentlich mochte er die Auseinandersetzung mit den Morra nicht. Man sollte sich vereinigen und gemeinsam die Rechtsorgane attackieren.
"Das würde ich an deiner Stelle lassen", sagte er kühl zu Kirtash, als er nur noch wenige Meter entfernt war.

Out: Wenn ihr was dagegen habt, dass ich mich hier einfach einmische, kann ich den Post auch wieder löschen ^^


Luca hatte das ganze Szenario unauffällig und aus sicherer Entfernung beobachtet. Er war eigentlich nur zufällig hier vorbeigekommen, hatte dann aber Kirtash und ein Mädchen der Ratclaws bemerkt. Dass das Mädchen eine Ratclaw war, wusste Luca von einem vergangenen Ereignis, bei dem er allerdings nur unauffälliger Zuschauer gewesen war. Dies würde er auch in der momentanen Situation bleiben, ausser wenn daraus mehr als nur eine einfache Begegnung werden würde. Luca zog sich die schwarze Kappe, die er momentan trug, ein wenig tiefer ins Gesicht, und sah wie ein weiterer Ratclaw zu dem Mädchen und Kirtash stiess.

Emily lächelte kurz in sich hinein.
Unterstützung, tja Morra, pech gehabt!
Sie veränderte ihre Haltung leicht, der Wind bließ ihr ihre Haare aus dem Gesicht und "das kleine, arme Mädchen -Gesicht" war von ihrem Gesicht gewischt.
Trotzdem soltest ich nicht zu sehr mitmischen.
Sie lächelte verängstigt, obwohl sie es nicht war. Aber die Kunst der Schauspielerei hatte sie lange geübt.

Kirtash trat einen Schritt zur seite, als er eine Stimme hinter sich hörte.
Es war die, eines weiteren Ratclaws.
Aus dem Standpunkt, in dem er sich befand, konnte er das Mädchen als auch den Mann gut sehen um auf jede Bewegung reagieren zu können.
"Sie hat mich angerempelt, ich denke, du hällst dich besser aus Dingen raus, die nicht diesen Bandenkrieg angehen." mahnte er ihn.
Es stimmte, im Moment hatte er ein größeres problem mit dem Anrempel gehabt als damit, dass sie eine Ratclaw war.
Was ihn störte war es, dass dieser Kerl sich einmischte, obwohl er keine Ahnung von der Situation hatte, dass er ein Ratclaw war, war ein dazukommender Faktot, nicht jedoch das Problem.

"Und ich würde vorschlagen, ihr geht euch jetzt aus dem Weg, bevor sich nachher wer wehtut und rumheult", meinte Leon kühl und schaute Kirtash direkt in die Augen. Seine vom Opium blassen Augen standen in krassem Gegensatz zu seinen dunklen Pupillen, sodass er seltsam, fast fischartig aussah. Wer war nicht an einer Messerstecherei interessiert, sollten wie doch lieber einen Polizisten lynchen.

Emily verdrehte kurz die Augen, sie kannte solche Szenen auswendig. Drohungen, ein kleiner Kampf,...,alltäglich eben.
Also drehte sie sich elegant um.
"Danke für's retten", sagte sie liebenswürdig, aber auch mit einem Hauch von Ironie in der Stimme, zwinkerte ihm zu und verschwand zwischen den Bäumen.
Jedoch blieb sie ausersichtweite wieder stehen und verfolgte die weitere Szene.

"oh ja, Tränen sind etwas abscheuliches." Meinte Kirtash sarkastisch. "Da hat dein kleiner Schützling aber noch einmal Glück gehabt, so glympflich davon gekommen zu sein." fuhr er rellativ gelangweilt fort. "Ich sehe keinen Grund für dich, mich jetzt noch weiter zu belästigen, ich nehme an, du lässt mich jetzt in ruhe."
Er erwiederte seinen Blick doch es lag etwas verhöhnendes darin. Diese Augen. Sie gehörten, wie man in ihnen sehen konnte zu einem sehr zerbrechlichem Menschen. Sie sahen seltsam aufgedunsen und bleich aus, was Kirtash abstoßend fand. Seine Augen sahen auch nicht normaler aus, doch wenigstens konnte man in ihnen keinen Drogenkonsum erkennen.
Kirtash drehte sich elegant um, sein Gehrock wehte im Wind, als würde er ihn geschmeidig durchschneiden.
Ohne noch auf den störenden Mann zu achten, ging er mit sanft federnden Schritten davon.
Was mit der Ratclaw passiert war, war ihm egal; warum sollte es ihn auch kümmern?

tbc: mal sehen.

Luca atmete erleichtert auf. Es hätte ihn nicht überrascht, wenn das ganze in einer Schlägerei geendet hätte. Doch glücklicherweise war dies nicht geschehen. Luca hob die Kappe ein wenig an, so dass sein Gesicht besser sichtbar wurde. Er warf einen letzten Blick zurück zu den zwei Ratclaws, bevor er mit leicht gesenktem Kopf davonlief. "Mir ist gerade nach einem heissen Getränk...", dachte sich der Morra, während er den Hyde Park verlies.

Tbc: Starbucks Coffee

Emily schaute sich an, wie die Szene zuende ging.
Hoffendlich behält det Morra mich nicht in Erinnerung.
Mit diesem Gedanken ging sie an die Themse.

tbc: Themse

Leon sah Kirtash ohne Emotion hinterher. Offensichtlich waren doch nicht alle in diesem Milieu blinde, gewaltverherrlichende Schläger.
Er zuckte die Schultern und ging davon, es gab nichts mehr für ihn zu tuen. Lediglich sein "Stammlokal", wollte er aufsuchen.